Governance von Social Bots
Worum geht's?
In öffentlichen, politischen und wissenschaftlichen Debatten wird über die potenziell schädigende Rolle von Social Bots in Meinungs- und Willensbildungsprozessen vor Abstimmungen, Wahlen oder innerhalb kontroverser Debatten diskutiert: Man befürchtet, dass „Propagandisten“ Social Bots nutzen, um sich als reale Personen auszugeben, unerwünschte oder rechtswidrige Inhalte (wie Diskriminierung oder Falschinformationen) zu verbreiten und durch ihre hohe Aktivität unbemerkt Einfluss auf Meinungen und Stimmungen zu nehmen.
Das Projekt identifiziert, systematisiert und diskutiert unter Bezugnahme auf den kommunikationswissenschaftlichen Forschungsstand Vorteile und Grenzen von Governance-Optionen für den Umgang mit Social Bots im Zusammenspiel von staatlichen, organisationalen und individuellen Akteuren. Unterschieden wird zwischen repressiven und präventiven Maßnahmen. Forschungsleitend wird dabei nach Regulierungsmöglichkeiten gefragt, die eine freie und unverzerrte Meinungsbildung über Onlineplattformen gewährleisten, ohne die in Demokratien meist grundrechtlich oder verfassungsrechtlich gesicherten Prinzipien der Meinungsäußerungsfreiheit aufzugeben. Das Projekt verbindet damit kommunikations- und rechtswissenschaftliches Wissen, um sich einem aktuell und für die politische Meinungsbildung im digitalen Zeitalter relevanten Medienregulierungsbereich zu widmen.
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Schwerpunkt:
Governance digitaler Kommunikation
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Ansprechperson(en):
Stefano Pedrazzi; Franziska Oehmer-Pedrazzi
Kooperationspartner:innen:
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Förderer:
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Publikationen | Output:
Stefano Pedrazzi, Franziska Oehmer; Communication Rights for Social Bots?: Options for the Governance of Automated Computer-Generated Online Identities. Journal of Information Policy 1 May 2020; 10 549–581. doi: https://doi.org/10.5325/jinfopoli.10.2020.0549